Monday, July 20, 2009

Die Lammaszeremonie

Gestern abend haben wir also die Göttin zur Lammaszeit in ihrer Gestalt als Mutter gefeiert. Wir waren sechs Frauen und zwei Mädchen in Goldgelb gekleidet, die sich an der Sieg getroffen haben. Das Wetter war herrlich, der Himmel mal bewölkt, dann wieder klar, ein frischer Wind, aber kein Regen.
Ich habe Caiva, Rosmerta und die Matronen eingeladen mit ihren Körben voller reifem Obst und Getreide und Brot. Wir feiern zu Lammas die Fülle, den Überfluss, den Reichtum der Göttin und all ihrer Gaben an uns und den Beginn der Erntezeit. Es war sehr ergreifend, miteinander zu teilen, wofür wir alle dankbar sind. Zu sehen, wie eine Frau vor Dankbarkeit und Glück weinte. Und für mich besonders schön, zu spüren, dass ich, obwohl ich im Augenblick kein Geld habe, um mir was zu essen zu kaufen (ich esse alle meine Vorräte auf und bei meinem Freund), trotzdem unglaublich reich bin. Weil mein Freund zu mir hält. Weil er mich total unterstützt und einfach immer da ist. Das ist das große Geschenk der Göttin für mich dieses Jahr, dass ich gelernt hab, dass ich keine Insel bin und meine Situation nicht immer nur allein zu regeln brauch.
Dann haben wir die Mütter unter uns gewürdigt und gesegnet, während ihre Töchter (sechs und vier) zwischen den hochgewachsenen Pflanzen in der Siegaue herumkrabbelten, Nacktschnecken und Käfer beobachteten und immer wieder mit Blumensträußen angelaufen kamen. Beim Spiraltanz haben sie mitgetanzt und danach haben wir ein wunderbares Lied meiner Freundin Sheilagh gesungen und sind dabei wild im Kreis herumgewirbelt und gesprungen. Wir haben einfach die Lammasenergie so stark gespürt, die Liebe und Fürsorge von Caiva für uns und uns so reich und glücklich gefühlt.

Blessed be the Corn in the Golden Light of Lammas
Blessed be the Goddess at the centre of the maze
Blessed be the food that will feed us through the winter
As we merry meet and merry part and merry meet again
(Sheilagh Rose Bright)

Und die Sonne ging unter und malte die Wolken rosa an, die Grillen zirpten und wir teilten Essen miteinander und feierten die Gaben Rosmertas und beendeten dann die Zeremonie.
Es war ein wunderschönes Fest, es hat mir großen Spaß gemacht mit den Frauen, die da waren. Es ist nur schade, dass wir keine Fotos gemacht haben :-) Vielleicht beim nächsten Mal.

Ich wünsche Euch den Segen der Muttergöttin und eine reiche, goldene Lammaszeit!

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